Versorgungssicherheit

Medikamente, Impfstoffe und medizinische Güter - wie steht es um die Schweizer Versorgungssicherheit?

  • 05. Mai 2020
  • 2 min Lesezeit
  • Interpellation
  • Vernetzte Welt

Ständerat Damian Müller fordert den Bundesrat in seiner in der Sondersession eingereichten Interpellation zur Beantwortung von Fragen bezüglich der Abhängigkeit der Schweiz von Einzelherstellern und asiatischen Produktionsstätten auf.

Die mangelnde Versorgungssicherheit mit Medikamenten, Impfstoffen sowie medizinischen Gütern ist in der Vergangenheit immer wieder zum Thema geworden und hat mit der Coronavirus-Pandemie noch dramatisch zur Aktualität gewonnen. Die Pandemie förderte zudem Lücken in der Versorgung mit Schutzausrüstung und Impfstoffe zutage. So musste beispielsweise die Armeeapotheke 330 Millionen Schutzmasken für die Bevölkerung beschaffen, obwohl der Pandemieplan 2018 der Bevölkerung empfiehlt, 50 Schutzmasken pro Person als Notvorrat zu halten. Zudem wird der Pneumokokken-Impstoff für knapp für die Personengruppen, denen die Impfung generell empfohlen wird. Dementsprechend richten sich die Fragen von Damian Müller an den Bundesrat. In seiner Interpellation bittet er um Antworten auf drängende Fragen wie die Versorgungssicherheit mit Medikamenten, Impfstoffen und medizinischen Gütern.

Bilanz

Der Bundesrat beantwortet im Juli 2020 die Fragen nach der Versorgungssicherheit mit Impfstoffen selbstbewusst und verneint jegliche Probleme. Inzwischen (April 2021), hat sich die Situation geändert. Es kommt ans Licht, dass das EDI unter Bundesrat Berset im Mai 2020 die Gelegenheit gehabt hätte, mithilfe von Lonza eine eigene Schweizer Impfstoffproduktion auf die Beine zu Stellen. Aus unerfindlichen Gründen hat Bundesrat Berset dieses Angebot abgelehnt und dies später abgestritten (siehe Link in den Kommentaren). Im Nachhinein wird klar, dass der Bundesrat zum Zeitpunkt der Interpellation die Chance gehabt hätte, seinen Worten Taten folgen zu lassen. Dies hat der Bundesrat jedoch verpasst.