Mittel des Bundes für die Bekämpfung von viraler Hepatitis
- 06. März 2019
- 2 min Lesezeit
- Interpellation
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Zuversicht
Rund 200 Personen sterben in der Schweiz jährlich an den Folgen von Hepatitis B oder C. Das wäre nicht nötig. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich die Elimination von Hepatitis bis 2030 zum Ziel gesetzt. Ständerat Damian Müller hat in einer Interpellation beim Bundesrat nachgefragt, ob und wie sich der Bund an der Eliminierung von Hepatitis beteiligen wird.
Hepatitis ist eine der Virusinfektionen, die in der Schweiz am meisten Opfer fordern und die Krankheitslast, die in der Schweiz durch Hepatitis B und C verursacht wird, ist gross. Das wäre vermeidbar. Hepatitis C ist heute gut heilbar und es existiert eine wirksame Impfung gegen Hepatitis B. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass in der Schweiz im laufenden Jahr 4’400 Personen mit einer chronischen Hepatitis C behandelt werden müssten, um das Eliminationsziel der WHO zu erreichen. Im Jahr 2018 wurden aber nur 3’000 Therapien durchgeführt und die Zahl der Therapien ist momentan leider rückläufig.
Eine offizielle Eliminationsstrategie des Bundes gibt es nicht. Jedoch hat die zivilgesellschaftliche Initiative „Schweizer Hepatitis-Strategie“ gemeinsam mit Expertinnen und Experten Eliminationsziele definiert. Um diese Ziele zu erreichen, und damit den WHO-Zielen zu entsprechen, braucht es Ressourcen der öffentlichen Hand. Damian Müller hat deshalb in einer Interpellation beim Bundesrat nachgefragt, wie viele personelle und finanzielle Ressourcen der Bund jedes Jahr für die Prävention und Behandlung von Hepatitis zur Verfügung stellt. Zudem will der Luzerner Ständerat vom Bundesrat wissen, welche Mittel der Bundesrat einsetzen wird, um die Eliminationsziele der WHO zu erreichen. „Ziel muss sein, dass virale Hepatitis ins Nachfolgeprogramm NHPS, das nationale Programm für HIV und STI kommt, welches 2021 ausläuft“, sagt Ständerat Damian Müller.
Die Interpellation wird vom Bundesrat bis im Sommer 2019 beantwortet.
Bilanz
Die Situation verbleibt unbefriedigend: Sich mit gleich bleibenden oder leicht sinkenden Infektionszahlen zufrieden zu geben, reicht nicht. Insbesondere angesichts der 200 Toten, welche jedes Jahr der Krankheit zu Opfer fallen. Ständerat Damian Müller wird deshalb eine Motion einreichen, welche die Integration von Hepatitis in ein nationales Programm für die Bekämpfung von sexuell und blutübertragbaren Infektionskrankheiten verlangt und das Ziel der Elimination verfolgt.