Damian Müller | Ständerat

Schützen wir das ökologische Gleichgewicht

  • 08. August 2020
  • 2 min Lesezeit
  • Abstimmung über das Jagdgesetz
  • Vernetzte Welt

Wem die Argumente fehlen, greift gern zu Clichées. So hoffen die Gegner des neuen Jagdgesetzes mit der Verniedlichung des Wolfs zum sanften Kuscheltier, das verkannt und völlig zu Unrecht zum bösen Raubtier gemacht wird, die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zu einer Ablehnung dieses Gesetzes zu bewegen.

Doch beim neuen Jagdgesetz geht es nicht primär um den Wolf. Es geht vielmehr darum, das ökologische Gleichgewicht wiederherzustellen, die mit dem seit 35 Jahren geltenden Gesetz in Schieflage gekommen ist, es also dort zu justieren, wo Anpassungen nötig sind. Das alte Gesetz hat es möglich gemacht, dass einst ausgestorbenen Wildarten wie der Biber, der Luchs oder der Bartgeier zurückgekommen sind. Zurückgekommen sind aber auch vermehrt Konflikte mit Nutztieren und Menschen. Der Wolf spaziert eben nicht nur über den Skischulsammelplatz, wie das so verharmlosend dargestellt wird, er reisst auch Schafe. Fast 600 waren es 2018. Auch der Biber hinterlässt da und dort Spuren, die nicht alle lieben.

Artenvielfalt und Sicherheit

Handeln ist also angesagt. Die Regeln wurden mit dem neuen Gesetz so aktualisiert, dass eine kontrollierte Wildregelung auch unsere Wälder und Felder vor übermässigen Schäden schützt. Die neuen Regeln besagen aber nicht, dass jetzt der Wolf nun ungehindert geschossen werden dürfte. Er bleibt weiterhin geschützt. Was weitere Arten angeht, kann sie der Bundesrat in den Ausführungsbestimmungen als regulierbar bezeichnen, sofern sachliche Gründe vorliegen. Für den Luchs, den Biber, den Graureiher und den Gänsesäger hat das Parlament dies jedoch bereits ausdrücklich abgelehnt. Daneben bringt das neue Jagdgesetz den Kantonen die Kompetenz, selber zu entscheiden, wann der Bestand an Wildtiere dezimieret werden darf. Das macht Sinn, denn wer weiss besser wie es um das ökologische Gleichgewicht steht als die kantonalen Fachleute. Und last but not least können künftig Vogelreservate, Schutzgebiete und Wildkorridore vom Bund unterstützt werden. Deshalb stimme ich für das neue Jagdgesetz.

Damian Müller | Ständerat

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