Damian Müller | Ständerat

Initiative bestraft die Falschen

  • 25. April 2021
  • 2 min Lesezeit
  • Leserbrief zur Trinkwasserinitiative
  • Vernetzte Welt

Leserbrief zur Initiative „Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung“, über welche die Schweizer Bevölkerung am 13. Juni 2021 abstimmt.

Die Initiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung» ist eine klassische Mogelpackung. Für die Qualität unseres Leitungswassers bringt sie nichts. Dafür ist sie ein absoluter Jobkiller. Von den etwas über 300’000 Arbeitsplätzen, welche die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft anbietet, wäre gut die Hälfte gefährdet – darunter Käsereien, Metzgereien, Mühlen, Mostereien, Landmaschinenfirmen oder Handels- und Verarbeitungsbetriebe.

Wozu das alles? Die Trinkwasserqualität in der Schweiz wird von den Behörden als sehr gut eingestuft. Durch moderne Messmethoden können heute minimste Verschmutzungen im Trinkwasser nachgewiesen werden. Der Grossteil dieser Stoffe ist für den Menschen unbedenklich. Bei einem Ja zur Initiative dürften bis zu 80 Prozent der heute im Markt verfügbaren Pflanzenschutzmittel nicht mehr zugelassen werden. Eine sinnvolle Schweizer Nahrungsmittelproduktion wird verunmöglicht. Der Anbau vieler Kulturpflanzen wie Raps, Zuckerrüben oder Mais wäre nicht oder kaum mehr möglich. Bei Kartoffeln, Gemüse, Obst oder Wein müsste mit massiven Ertragsausfällen und Qualitätseinbussen gerechnet werden. Der Selbstversorgungsgrad unseres Landes würde massiv sinken.

Eine Annahme der Initiative würde deutlich mehr Importe nach sich ziehen. Importierte Lebensmittel stammen jedoch meistens aus Produktionsbedingungen, die mit dem Schweizer Standard in Bezug auf Ökologie und Tierhaltung nicht mithalten können. Bei amtlichen Kontrollen sind die Beanstandungen aufgrund von Rückständen bei importierten Lebensmitteln bis zu fünfmal höher als bei einheimischen. Man bestraft also ausgerechnet unsere Bäuerinnen und Bauern, die ihre Aufgabe schon heute sehr ernst nehmen. Das möchte ich mit einem überzeugten Nein an der Urne verhindern.

Damian Müller | Ständerat

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