Damian Müller | Ständerat

Ich lerne jeden Tag dazu

  • 05. Oktober 2023
  • 5 min Lesezeit

Ständerat Damian Müller kandidiert erneut für das politische Amt im Stöckli. Aktuell vertritt er den Kanton Luzern in den Kommissionen für Umwelt, Raumplanung und Energie, für soziale Sicherheit und Gesundheit sowie in der aussenpolitischen und der staatspolitischen Kommission. Von Daniel Schmuki im Seetaler Bote

Mit Damian Müller tritt kein politischer Neuling zu den nationalen Parlaments­ wahlen an. Aufgewachsen in Ermensee und heute wohnhaft in Hitzkirch wurde er 2011 als Vertreter der liberalen FDP in den Kantonsrat und 2015 in den Stän­derat gewählt. Letzteres gerade einmal im Alter von 31 Jahren. Mittlerweile kandidiert er für eine dritte Legislatur­periode.

«Ich hatte das Glück, in einer aus­ gezeichneten Familie mit hervorra­genden Eltern aufwachsen zu können», sagt Damian Müller im Gespräch mit dem «Seetaler Bote» im Restaurant Sternen in Gelfingen. Zugleich hat­te er ein gutes Umfeld mit weiteren Menschen, die ihn gefördert haben. Er musste sich aber auch selbst ent­wickeln. «Mir wurde nichts geschenkt. Ich musste mich anstrengen, sowohl in der Politik, als auch im Beruf.» Heute wirkt Müller nicht nur in der kleinen Kammer, sondern arbeitet als «Senior Berater Public Affairs» mit einem Pensum von 40 Prozent bei der Versicherung «Die Mobiliar». Weiter können zehn Engagements der Liste der Interessenbindungen entnommen werden, deren Offenlegung das Parla­mentsgesetz vorschreibt. Viele davon im Bereich Gesundheit und Medizin. Dadurch können auch Synergien ge­nutzt werden, welche die Bewältigung all dieser Aufgaben ermöglichen. Be­wusst seien keine hochdotierten Man­date aus der Welt der Pharmaindustrie oder der Krankenkassen dabei, betont der Politiker. Es sei ihm zwar wichtig, Zugang zu Informationen zu haben, gleichzeitig wolle er aber Abhängigkei­ten vermeiden. «Den grossen Teil mei­nes Lebens ordne ich der Arbeit unter, einen Ausgleich hole ich in anderen Bereichen wie zum Beispiel im Pferde­sport», ergänzt Damian Müller.

Die Arbeit als Thematik wird eben­ falls auf dem politischen Parkett durch den Seetaler aufgegriffen. So hat der FDP­ Ständerat in der soeben abgeschlossenen Herbstsession eine Moti­on eingereicht, welche die Vollzeiter­werbstätigkeit steuerlich attraktiver machen soll. Müller argumentiert mit dem Vormarsch der Teilzeitarbeit, die der demografischen Alterung und dem

Fachkräftemangel diametral entge­genläuft. Sein Anliegen solle nicht die Vereinbarkeit von Beruf und Fami­lie unterbinden, betont er. Da mache Teilzeitarbeit viel Sinn. Es könne aber nicht sein, dass durch Fehlanreize letzt­lich die Arbeitsreduktion bei Personen finanziell noch belohnt werde, die Voll­zeit erwerbstätig sein könnten.

Den Bezug zum Handwerk erhalten

Global betrachtet, sei die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Schweiz zu fördern, sagt der Präsident von «Fo­rum Gesundheit Schweiz». Ein Wech­selspiel ist dabei in Kraft: Die globale Wirtschaft wird von verschiedenen Volkswirtschaften im Wettbewerb ge­prägt, und umgekehrt wirken die in­ternationalen Entwicklungen auf sie zurück. «Man muss sich umschauen und von anderen lernen, um in einer globalisierten Welt bestehen zu kön­nen. Kleine und mittlere Unternehmen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Wir müssen die Innovationstreiber in der Schweiz behalten und wieder ver­mehrt den Wert unserer Produkte ins Zentrum stellen.» Auch deshalb sei es wichtig, dass am Standort Schweiz der Bezug zum Handwerk nicht verloren gehe und nicht nur akademische Beru­fe ausgebildet werden.

Auf gesellschaftlicher Ebene be­ kennt sich der Liberale zur Eigenver­antwortung. Diese sei nicht mit Indi­vidualismus gleichzusetzen. «Es gibt viele Mitmenschen, denen es nicht so gut geht. Wir müssen dafür sorgen, dass sich ihre Situation verbessert. Das ist Solidarität», führt Damian Müller aus. Er habe sich deshalb seitens der Zürcher FDP anhören müssen, dass er ein Anhänger der Sozialdemokratie sei. Darauf habe er entgegnet, dass der Un­terschied zwischen der FDP des Kan­tons Luzern und des Kantons Zürich derjenige sei, dass die Luzerner FDP seit eh und je ein soziales Gewissen habe. Dieses rühre von ihrer DNA, wie Müller sagt, denn der grösste Teil der Sozialvorsteher im Kanton stamme aus der FDP.

Der Gedanke an den Arbeitsmarkt und sozialpolitische Überlegungen wie zum Beispiel auch beim Wohnungs­bau lassen sich beim Wahlkandidaten Müller ebenfalls mit Blick ins See­tal orten. Sollte das Südi­-Areal einst überbaut werden, so müssen klare Vorstellungen zu seiner Entwicklung bestehen. Welche Firmen sollen ange­siedelt werden, welcher Wohnungsbau soll betrieben werden? Damian Müller sieht hier eine Möglichkeit des genos­senschaftlichen Wohnungsbaus und auch Gelegenheit für das verdichtete Bauen. Er betont, dass bei einer Wie­derwahl erneut der ganze Kanton von ihm als Standesvertreter profitieren würde. Er sei ein Teamplayer, dossier­ sicher und wissbegierig. Vor vier Jah­ren sei er gleich im ersten Wahlgang gewählt worden, was ihn sehr demütig gemacht habe.

Die Politik führt auch immer wieder zu Begegnungen mit der Bevölkerung. Beispielsweise bereits am kommenden Samstag in Schenkon, wenn der am­tierende Ständerat mit seinem Müller Mobil dort anzutreffen sein wird. Sol­che Kontakte liefern ihm immer wie­ der Impulse oder gar konkrete Ideen für politische Arbeiten in Bundesbern. Damian Müller weiss mittlerweile, dass es für Resultate in der Politik einen län­geren Atem benötigt. Das Engagement dafür zahlt sich aber aus, was ihn auch erneut zu seiner Kandidatur als Luzer­ner Ständerat angespornt hat, denn in der Politik lerne er jeden Tag dazu.