Damian Müller | Ständerat

Digitalisierung des Gesundheitswesens - Bessere Qualität zu tieferen Kosten

  • 19. März 2024
  • 3 min Lesezeit

Bald stimmen wir an der Urne über zwei Gesundheitsvorlagen ab. Auch während der Frühlingssession hat uns das Thema beschäftigt. Bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen geht es endlich vorwärts. Diesen Schwung gilt es zu nutzen – für eine bessere Qualität zu tieferen Kosten. Sessionsrückblick Frühjahrssession 2024

Das Volks-Ja zur 13. AHV-Rente hallte noch während der ganzen Frühlingssession nach. Die Diskussion drehte sich vor allem um die noch offene Finanzierung der zusätzlichen Milliardenausgaben.

Sachpolitisch ging es im Parlament bereits um die nächsten grossen Brocken, etwa das Gesundheitswesen. Ich bin froh, dass es beim elektronischen Patientendossier (EPD) vorwärts geht. Mit 30 Millionen Franken will das Parlament die Verbreitung des elektronischen Patientendossiers übergangsweise finanzieren. Die inhaltliche Diskussion zur künftigen Ausgestaltung des EPD wird zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen einer umfassenden Reform erfolgen. Eine solche hat der Bundesrat für diesen Sommer angekündigt. Diese Diskussion ist dringend nötig, spielt doch die Schweiz bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen bestenfalls im hinteren Mittelfeld mit.

Digitalisierung: Reden wir über die Vorteile statt über die Risiken

Einen Beitrag zu dieser Diskussion liefert eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), die im Auftrag des Forum Gesundheit Schweiz entstanden ist. Als Präsident des Forum Gesundheit Schweiz ist es mir wichtig, dass wir nicht einfach ins allgemeine Lamento über die fehlende Digitalisierung im Gesundheitswesen einsteigen, sondern den Blick auf die Fakten richten.

Und diese Fakten sind ermutigend: Die Studie zum konkreten Nutzen von Digital-Health-Lösungen in der Schweiz zeigt, dass die Voraussetzungen für die digitale Transformation des Schweizer Gesundheitswesen besser sind als vermutet. Digital-Health-Lösungen geniessen sowohl bei Patientinnen und Patienten wie auch Mitarbeitenden im Gesundheitswesen eine hohe Akzeptanz. Es wurden in der Studie 21 mögliche Anwendungen analysiert und auf ihre Machbarkeit überprüft. Die Ergebnisse der Studie bestärken mich darin, dass wir weniger über die Risiken der Digitalisierung sprechen sollten als vielmehr über die Vorteile. Die Studie zeigt auf, wie wir den vorherrschenden Bedenken Rechnung tragen können, ohne die Digitalisierung auszubremsen (Link zur Studie: www.forumgesundheitschweiz.ch)

Künftig gilt der Grundsatz: Abfälle sollen wiederverwendet werden

In der Frühlingssession habe ich mich zudem für die Revision des Umweltschutzgesetzes engagiert. Künftig gilt der Grundsatz: Abfälle sollen in der Schweiz wiederverwendet werden. Der Ständerat hat die Vorlage «Schweizer Kreislaufwirtschaft stärken» angenommen. Nach einigem Hin und Her zwischen den Räten wurde auch das revidierte CO2-Gesetz für die Jahre 2025 bis 2030 schlank bereinigt. Das Gesetz regelt die Verminderung des CO₂-Ausstosses.

Ich bin froh, dass wir mit der Revision Rechtssicherheit schaffen konnten. Nun können wir gemeinsam die Zukunft unseres Landes gestalten. Lassen wir uns dabei nicht blenden von milliardenteuren Scheinlösungen – insbesondere solchen im Gesundheitswesen. Für den künftigen Erfolg der Schweiz braucht es nicht mehr Staat, sondern den persönlichen Einsatz von uns allen!