Die Eliminierung von Hepatitis vorantreiben
- 13. September 2019
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- Blogbeitrag
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Zuversicht
Jedes Jahr sterben in der Schweiz rund 200 Menschen an den Folgen von Hepatitis. Das sind etwa gleich viele Menschen wie im Strassenverkehr. Deshalb habe ich den Bundesrat mit einer Motion aufgefordert, Hepatitis in ein nationales Programm aufzunehmen mit dem Ziel, die Krankheit bis 2030 zu eliminieren.
Gegen Hepatitis gibt es heute wirksame Instrumente. Eine Impfung schützt vor Typ B, gegen Typ C sind ebenfalls Medikamente auf dem Markt. Die Krankheit könnte also eliminiert werden. Das ist sehr erfreulich.
Aber der Bundesrat muss handeln. Während es bei der Bekämpfung des HIV-Virus ein nationales Programm gibt und der Bund wirksame Kampagnen finanziert, ist das bei Hepatitis nicht der Fall – obwohl Hepatitis in der Schweiz mehr Menschenleben fordert als HIV. Das ist unverständlich.
Dabei steht dem Bundesamt für Gesundheit jedes Jahr ein Betrag in der Grössenordnung von 300’000 Franken als Sachmittel zur Verfügung.
Das klingt nach wenig, und das ist es auch. Viel zu wenig, argumentiert der Verein Hepatitis Schweiz. Der Verein hat in einer eigenen Studie verschiedene Szenarien für das Jahr 2030 durchgerechnet. Bleiben die eingesetzten Ressourcen gegen Hepatitis unverändert, so sinken die Todesfälle auf 150 pro Jahr. Doch auch das sind immer noch viel zu viele Menschenleben.
Das sind doppelt so viele, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schon vor Jahren als Vorgabe für alle Mitgliedsstaaten beschlossen hat. In der Schweiz müsste die Sterbezahl durch Hepatitis bis im Jahr 2030 auf 70 sinken.
Für mich ist klar, dass wir etwas tun müssen. Es geht um Menschenleben. Die Eliminierung von Hepatitis gehört in ein nationales Progamm zu sexuell und durch Blut übertragbare Infektionskrankheiten.
Nun geschieht endlich etwas. Der Bundesrat hat die Annahme meiner Motion beantragt, der Ständerat ist der Regierung gefolgt. Jetzt kann der Kampf gegen Hepatitis wirkungsvoll verstärkt werden. Darüber freue ich mich.