Damian Müller | Ständerat

Jetzt besonnen handeln, um die Krise zu bewältigen

  • 18. März 2021
  • 2 min Lesezeit
  • Zur aktuellen Coronakrise
  • Zuversicht

Krisenmüdigkeit macht sich breit. Das ist nach mehr als einem Jahr im Corona-Modus verständlich, aber gefährlich. Es beunruhigt mich sehr, dass die Ansteckungen mit Covid-19 trotz Teil-Lockdown und Impfstrategie nun wieder stark ansteigen. Wir müssen unser Wissen um das Virus endlich gezielter nutzen, damit die bundesrätlichen Massnahmen auch nachvollzogen werden können.

«Stop Corona» stand auf einem Schild, das jemand an einer der Demonstrationen der letzten Wochen in die Höhe hielt. Ja, es wäre wirklich schön, hätten wir einen Ausschalt-Knopf, mit dem wir diese Krise einfach abstellen könnten. Doch so einfach ist es leider nicht. Es gilt jetzt, besonnen zu handeln.

Deshalb ist es eine gute Nachricht, dass die Bevölkerung schon bald Gratis-Covid-Tests erhalten wird. Solange die Impfungen derart knapp sind, müssen wir vermehrt testen. Selbstverständlich habe ich die Gelegenheit im Bundeshaus wahrgenommen, bei der wir Parlamentarierinnen und Parlamentarier uns anlässlich der Frühjahrssession gratis testen lassen konnten. Ein Parteikollege erhielt überraschend ein positives Resultat. Die Swiss-Covid-App des Bundes hat daraufhin zahlreiche meiner Kolleginnen und Kollegen gewarnt – mich eingeschlossen.

Die App ist bisher knapp 3 Millionen Mal heruntergeladen worden – eigentlich viel zu wenig. Aktuelle Zahlen zeigen, dass rund drei von vier generierten Covid-Codes eingegeben und so weitere Nutzer alarmiert werden. Dies ist ein guter Wert, denn so werden wirkungsvoll Ansteckungen verhindert. Allerdings warteten einige meiner Ständeratskolleginnen und -kollegen ziemlich lange auf eine Benachrichtigung, was die Schwächen der App offenlegt. Denn jede zeitliche Verzögerung erhöht die Gefahr einer Weiterverteilung des Virus.

Digitalisierung ist ein taugliches Instrument im Gesundheitswesen

Meiner Meinung nach müsste die App noch viel mehr können als heute. Gerade im Gesundheitswesen sollten wir die Instrumente, die uns die Digitalisierung zur Verfügung stellt, gezielter nutzen. Dank der Digitalisierung können wir auch unser Wissen über das Virus wirkungsvoller einsetzen. Im Gesundheitswesen ist die Digitalisierung ein taugliches Instrument, um bessere Leistungen zu tieferen Preisen zu erreichen. Für mich ist entscheidend, dass wir den Menschen diese Vorteile aufzeigen. Und dass wir uns für die Zukunft wappnen.

Wenn wir jetzt besonnen handeln, können wir eine dritte Ansteckungswelle im besten Fall verhindern oder wenigstens etwas abschwächen. Für mich ist klar, was das heisst: Die Swiss-Covid-App zu nutzen, mich testen zu lassen und mich zu impfen, wenn ich an der Reihe bin. Das ist der einzig realistische Weg aus der Krise. Aber falls jemand diesen Knopf, mit dem wir Corona einfach abstellen können, doch noch findet: Lassen Sie es mich bitte wissen!

Damian Müller | Ständerat

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